Dumme Dinge, schlaue Sachen? Die materiale Seite von Pflege und Care

Die interdisziplinäre und internationale Tagung «Dumme Dinge, schlaue Sachen?» (18. bis 20. Januar 2017, Universität Heidelberg) fragt nach der Wirkung der Dinge in der Pflege, also nach den Effekten materialer Objekte, die bisher zumeist als «Hilfsmittel» betrachtet werden und sowohl in der akademischen Diskussion als auch in Sammlungen, Museen und Ausstellungen weitgehend unsichtbar bleiben.

Die Konferenz bildet den Abschluss des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts «Die Pflege der Dinge – Die Bedeutung von Objekten in Geschichte und gegenwärtiger Praxis der Pflege» (kurz: Pflegedinge). Im Mittelpunkt der Tagung soll die Möglichkeit zum Dialog und zur Vernetzung unter Objektforscher*innen und Forscher*innen mit den Schwerpunkten Pflege und Care stehen. Neben der Vorstellung und Diskussion der zentralen Ergebnisse der Projektmitarbeitenden zielt die Veranstaltung vor allem darauf ab, Wissenschaftler*innen über Fach- und Landesgrenzen hinweg zusammenzubringen, die objektzentrierte Zugänge zu folgenden und ähnlichen Fragestellungen präsentieren möchten:

– Wie werden/wurden theoretische und konzeptionelle Entwicklungen in Objekten der Pflege materialisiert?
– Wie interagier(t)en Menschen und Dinge in Pflege- und Care-Settings? (Wie) können/konnten Objekte zu Veränderungen im Bereich von Pflege und Care führen?
– Wie verhalten/verhielten sich neues pflegebezogenes Wissen und die Einführung neuer Dinge in Pflege- und Care-Settings zueinander?
– Wie materialisier(t)en sich gesellschaftliche Vorstellungen und Ordnungen in Pflegedingen und wie tragen/trugen Dinge dazu bei, diese herzustellen? Wer hat(te) Zugang zu welchem Wissen? Wie gestalte(te)n sich hier mögliche Machtverhältnisse aus?
– (Wie und warum) tragen Dinge in Pflege- und Care-Settings dazu bei, z.B. Privatsphäre, Autonomie, Sicherheit, Normalität, Intimität und Nähe herzustellen bzw. zu verhindern?

Beiträge aus der Pflegewissenschaft, Ethnologie, Kulturanthropologie, Gerontologie, Geschichtswissenschaft, Pflegegeschichte, Museums- und Sammlungsforschung, Sozial- und Organisationspädagogik, Soziologie und weiteren, verwandten Disziplinen sind herzlich willkommen.

Die Vorträge können in deutscher oder englischer Sprache vorgeschlagen und gehalten werden. Bitte senden Sie Ihr Abstract (max. 500 Wörter) und eine kurze Vorstellung Ihrer Person (max. 50 Wörter) bis zum 25.5.2016 an: ferenc.kantor@gero.uni-heidelberg.de

Source: http://www.pflegederdinge.de